Kopf und Körper sind abhängig voneinander und wirken dauernd gegenseitig aufeinander ein.
Gesicht
Der Ringmuskel des Mundes funktioniert als Impulsgeber für den ganzen Kopfbereich. In ihn fliessen etwa zehn Muskelpaare. Ob nun der Mund ständig geöffnet ist oder die Lippen sanft geschlossen sind, beeinflusst die umgebenden Muskeln hinsichtlich Funktion und das Aussehen des Gesichts wesentlich.
Mund
Die Zunge ist das einzige frei bewegliche Muskelpaket. Die Fitness jedes Muskels bestimmt die Zungenform. Weitere Muskeln verbinden die Zunge mit Gaumen, Oberkiefer, Kinn und Zungenbein. Sie beeinflussen die Lage und die Bewegungen der Zunge.
Zungenbein
Das Zungenbein ist der einzige Knochen im Körper, der nur von Muskeln aufgespannt ist und somit kein Gelenk bildet. Diese Muskeln verbinden das Zungenbein mit Kinn, Unterkiefer, Oberkiefer, Kehlkopf, Brustbein und Schulterblatt. Es ist eine wichtige Schaltstelle, da es Haltungs- und somit Spannungsveränderungen sensibel aufnimmt und weiterleitet.
Wirbelsäule und Brustkorb
Vorschiebung oder Schräghaltung des Kopfes, dauerhafte Anspannung des Schultergürtels, Skoliose oder ein Rundrücken beeinträchtigen das Muskelgleichgewicht. Auf einer Seite entsteht eine Muskelverkürzung, auf der anderen Seite eine Verlängerung. Eine frei bewegliche Wirbelsäule ist aber Voraussetzung für eine gesunde Atmung.
Becken
Das Becken ist der Massenschwerpunkt des Körpers, beherrscht vom Impulszentrum Beckenboden. Von allen Seiten wirken Zug, Druck und Gewichte darauf ein, die es abzufedern versucht oder durch direkte Muskelverbindungen weit nach oben oder unten weiterleitet.
Fussgelenke
Auf die zarten Fussgelenke wirkt das ganze Gewicht des Körpers. Ihre Stabilität erreichen sie durch die Verschraubung mit dem Vorfuss. Ein aufgespanntes Längsgewölbe und aktives Quergewölbe zeichnen einen kraftvollen Fuss aus, der auf relativ kleinen Flächen das Gleichgewicht beim Stehen und Gehen hält.
Entscheidend ist die Erkenntnis, dass an der Zunge ein ganzer Mensch hängt.
Alle grossen myofaszialen Leitbahnen haben ihre Wurzel am Fuss und ihren Gipfel am Kopf. Durch schädliche Gewohnheiten, Schmerzvermeidung oder immer wiederkehrende hohe Belastungen kompensiert der Körper. Mit dem Ziel Gleichgewicht und Stabilität zu erhalten, passt er sich laufend an. Es entstehen Fehlstellungen.
Sind die Abweichungen von der Normhaltung beachtlich, muss eine Abklärung von z.B. Physiotherapie, Orthopädie, Osteopathie, Chiropraktik, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Logopädie, Zahnheilkunde, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie o.a. erwogen werden.